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Wahlen in Frankreich: Merkel verliert einen verlässlichen Partner

Hollande, der Herausforderer von Sarkozy, hat die Vorwahlen um die Präsidentschaftswahl in Frankreich klar für sich entschieden. Da alles nach einen Sieg Hollandes bei der Stichwahl am 6. Mai aussieht, sollten wir uns auf schwere Zeiten für Merkel und die EU einstellen.

Hollande hat bereits angekündigt, er wolle die EZB zu einem niedrigeren Leitzins drängen, um die Konjunktur anzukurbeln. Wieder ein linker Politiker, der in die Befugnisse der EZB hineinpfuschen möchte!

Schon bei Sarkozy hat es ewig gedauert, bis er endlich auf die Spur von Angela Merkel eingelenkt ist. Mit Hollande dürfte es meines Erachtens also wieder einige Grundsatzprobleme geben, die zwischen Deutschland und Frankreich neu ausgegraben werden.

Das ist nicht gut für die Kontinuität in der Politik. Und da wir uns meines Erachtens derzeit zumindest in die richtige Richtung bewegen, graut es mir vor neuen Grundsatzfragen seitens der Franzosen, verbunden sicherlich mit einem erneuten Kräftemessen.

Wie geht es weiter?

Trotz der Abstufung Spaniens durch S&P um zwei Stufen steigen die Kurse in der vergangenen Woche an.

Warum? Weil allen Bewusst ist, dass Spanien nicht zu den stärksten Schuldnern gehört. Zudem erweisen sich die Rettungsschirme zumindest derzeit noch als geeignet.

Ich fürchte jedoch, dass wir dennoch einige turbulente Wochen erleben, bevor die guten Unternehmensentwicklungen dem DAX wieder auf die Sprünge helfen können.

Derzeit profitiert Deutschland von den Problemen in den anderen EU-Ländern. Der Wechselkurs des Euro wäre andernfalls deutlich höher. Ein höheres Zinsniveau würde Investitionen ebenfalls verteuern.

Diese Entwicklung hat der DAX bereits zu Jahresbeginn vorweggenommen. Nun mehren sich die Stimmen, die Deutschland nicht losgelöst vom Rest der EU florieren sehen:

  • Kann Deutschland als Exportnation inmitten wirtschaftlich geschwächter Partner auch weiterhin gute Zahlen liefern?
  • Wird sich Deutschland inmitten der Sozialisierungsbestrebungen der anderen EU-Länder behaupten können, selbst wenn die Franzosen einen Chef-Sozialisierer wählen?
  • Wenn Deutschland letztlich für die Rettung der EU zur Kasse gebeten wird, muss die Finanzierung über höhere Steuern erfolgen, was auch die Unternehmensgewinne schmälern wird.

Auf der einen Seite geht es den Unternehmen gut. Auf der anderen Seite sitzt Deutschland in meinen Augen inmitten eines Pulverfasses.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich denke, dass die Probleme gelöst werden können. Doch ich will nicht ausschließen, dass zwischenzeitlich Turbulenzen aufkommen werden.

Vielleicht habe ich Unrecht, ich hoffe es sogar. Dann würden die guten Unternehmenszahlen für einen weiteren Anstieg des DAX sorgen, und die Sorgen verpuffen.

Fazit: Für die kommenden Wochen erwarte ich weiterhin eine Schaukelbörse.

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