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Network Appliance vermeldete ein gutes Quartal, gab jedoch einen Ausblick für den Rest des Jahres, der niederschmetternd war.

Kaum ein Unternehmen hat in den vergangenen Monaten die Erwartungen der Analysten so stark nach unten korrigiert wie Network Appliance.

CEO Tom Georgens prognostizierte einen Gewinnrückgang um 15% gegenüber dem gerade abgelaufenen Vorquartal. Minus 15% ist meiner Meinung nach so etwas wie Stillstand in der Wirtschaft.

Network Appliance Chart in USD 25.05.2012

Führen wir uns vor Augen, dass Network Appliance für die Verwaltung von großen Datenmengen für internationale Unternehmen und Behörden unterwegs ist, wo es überwiegend langfristige Aufträge gibt, dann kann diese Prognose Schreckensangst durch die gesamte Branche jagen.

So war es auch nicht verwunderlich, dass Haupt-Wettbewerber EMC von dem schwachen Ausblick betroffen war. Die Aktie fiel um 5%.

EMC Chart in USD 25.05.2012

Georgens begründete den Gewinnrückgang mit dem Sparzwang der Behörden. Dies führe zu einem Gewinnrückgang von 10%. Ein starker US-Dollar werde weitere 5% vom Umsatz zehren. So kam er auf die 15%. Über allem schwebte die Furcht vor nachlassender Nachfrage, also einem schwächelnden Umsatz.

Ich denke jedoch, dass insbesondere der Produktmix für den schwachen Ausblick verantwortlich sein könnte. Das scheint mir der plausibelste Grund zu sein, zumal für die Branche der Datenspeicher-Spezialisten gutes Wachstum erwartet wird.

Wenn ich entscheiden müsste, ob Network Appliance als erstes Unternehmen das Ende des Booms bei der Verwaltung großer Datenmengen sieht oder ob Network Appliance Marktanteile an Wettbewerber wie EMC verliert, würde ich die letztere Option wählen.

Zudem hat EMC nicht von rückläufigem Gewinn gesprochen, sondern gar von einem anziehenden Geschäft im zweiten Halbjahr.

Natürlich ist die Aktie von EMC nach dem Kommentar von Network Appliance ebenfalls eingebrochen. In meinen Augen handelt es sich jedoch um eine vorschnelle Reaktion, die sich in den kommenden Tagen wieder ausgleichen sollte.

Fazit: Wer noch Platz für einen Kauf im Portfolio hat, der kann den Kurseinbruch bei EMC zum Kaufen nutzen. Von Network Appliance würde ich die Finger lassen.

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Facebook Aktien kaufen ?

Der Börsengang von Facebook ist aktuell noch das Interessanteste, was die Börse zu bieten hat.

Denn: Hier ist vieles möglich!

Natürlich stellt sich auch mir die Frage, ob 900 Millionen Nutzer 100 Milliarden Marktkapitalisierung wert sind. Die Aktie ist im „klassischen Sinne“ extrem überbewertet.

Aber: Bei Google war das damals ähnlich. Der Kurs hat sich seit dem IPO nochmals ca. verzehnfacht.

Warum sollte dies bei Facebook ebenfalls nicht möglich sein?

Sofern sich die Facebook-Aktie nach dem IPO, sagen wir, noch z. B. „nur“ verfünffachen soll, dann müsste Facebook den derzeitigen Umsatz (3,7 Mrd. USD) ca. verdreißigfachen!

Mit dem aktuellen Geschäftsmodell erscheint mir dies nicht möglich zu sein. Über das eigene eigene Facebook-Profil geben die Nutzer jedoch eine Menge von persönlichen Informationen preis.

Sofern demnächst zu den persönlichen Interessen, z.B. auch verbunden mit einem „Gefällt mir“ eines Freundes passend Werbung erscheint, dann dürfte der Werbeerfolg deutlich höher sein als bei Google.

Ich denke, dass solche und ähnliche Pläne bei Facebook schon längst ausgearbeitet sind. Daher erscheint mir eine Vervielfachung der zukünftigen Umsätze durchaus möglich.

Ein Kursabsturz ist in naher Zukunft durch die nur sehr geringe Anzahl an ausstehenden Aktien in naher Zukunft ohnehin so gut wie unmöglich.

Zudem sollte die Aktie auch recht schnell in den Nasdaq-100 Index aufgenommen werden. Die dadurch entstehende zusätzliche „Zwangsnachfrage“ der Fondsmanager ist nicht zu unterschätzen.

Fazit: Facebook ist ein langfristiges Investment wert. Wer heute Facebook-Aktien kauft, der hat meiner Meinung nach eine große Chance, dass der Aktienkurs in den kommenden Jahren deutlich ansteigt.

Natürlich wird es in diesem Zeitraum leider auch zu diversen Börsenkrisen etc. kommen. Dies muss bei einer langfristigen Anlage ohnehin immer mit bedacht werden.

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Hollande, der Herausforderer von Sarkozy, hat die Vorwahlen um die Präsidentschaftswahl in Frankreich klar für sich entschieden. Da alles nach einen Sieg Hollandes bei der Stichwahl am 6. Mai aussieht, sollten wir uns auf schwere Zeiten für Merkel und die EU einstellen.

Hollande hat bereits angekündigt, er wolle die EZB zu einem niedrigeren Leitzins drängen, um die Konjunktur anzukurbeln. Wieder ein linker Politiker, der in die Befugnisse der EZB hineinpfuschen möchte!

Schon bei Sarkozy hat es ewig gedauert, bis er endlich auf die Spur von Angela Merkel eingelenkt ist. Mit Hollande dürfte es meines Erachtens also wieder einige Grundsatzprobleme geben, die zwischen Deutschland und Frankreich neu ausgegraben werden.

Das ist nicht gut für die Kontinuität in der Politik. Und da wir uns meines Erachtens derzeit zumindest in die richtige Richtung bewegen, graut es mir vor neuen Grundsatzfragen seitens der Franzosen, verbunden sicherlich mit einem erneuten Kräftemessen.

Wie geht es weiter?

Trotz der Abstufung Spaniens durch S&P um zwei Stufen steigen die Kurse in der vergangenen Woche an.

Warum? Weil allen Bewusst ist, dass Spanien nicht zu den stärksten Schuldnern gehört. Zudem erweisen sich die Rettungsschirme zumindest derzeit noch als geeignet.

Ich fürchte jedoch, dass wir dennoch einige turbulente Wochen erleben, bevor die guten Unternehmensentwicklungen dem DAX wieder auf die Sprünge helfen können.

Derzeit profitiert Deutschland von den Problemen in den anderen EU-Ländern. Der Wechselkurs des Euro wäre andernfalls deutlich höher. Ein höheres Zinsniveau würde Investitionen ebenfalls verteuern.

Diese Entwicklung hat der DAX bereits zu Jahresbeginn vorweggenommen. Nun mehren sich die Stimmen, die Deutschland nicht losgelöst vom Rest der EU florieren sehen:

  • Kann Deutschland als Exportnation inmitten wirtschaftlich geschwächter Partner auch weiterhin gute Zahlen liefern?
  • Wird sich Deutschland inmitten der Sozialisierungsbestrebungen der anderen EU-Länder behaupten können, selbst wenn die Franzosen einen Chef-Sozialisierer wählen?
  • Wenn Deutschland letztlich für die Rettung der EU zur Kasse gebeten wird, muss die Finanzierung über höhere Steuern erfolgen, was auch die Unternehmensgewinne schmälern wird.

Auf der einen Seite geht es den Unternehmen gut. Auf der anderen Seite sitzt Deutschland in meinen Augen inmitten eines Pulverfasses.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich denke, dass die Probleme gelöst werden können. Doch ich will nicht ausschließen, dass zwischenzeitlich Turbulenzen aufkommen werden.

Vielleicht habe ich Unrecht, ich hoffe es sogar. Dann würden die guten Unternehmenszahlen für einen weiteren Anstieg des DAX sorgen, und die Sorgen verpuffen.

Fazit: Für die kommenden Wochen erwarte ich weiterhin eine Schaukelbörse.

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Boeing hat gestern Zahlen vorgelegt. Der Quartalsumsatz wuchs um 30% auf 19,4 Mrd. USD, erwartet wurden 18,5 Mrd. USD. Der Gewinn stieg auf 1,11 USD, erwartet wurden 0,94 USD je Aktie. Die Gewinnmarge ist auf 8,1% angewachsen, hier wurden 7% erwartet.

Die positive Entwicklung wird durch die konsequente Ausweitung der Produktion möglich. Bereits mehrfach wurden neue Schichten eingeführt, um die Produktionskapazitäten zu vergrößern.

Für das laufende Jahr wird nun die Fertigstellung von 585-600 Fliegern erwartet. Bislang ging man von 580-590 Fliegern aus. Der Auftragsbestand stieg um 17% gegenüber dem Vorjahr auf 4.000 bestellte Flugzeuge.

Insbesondere zivile Flugzeuge treiben das Geschäft. Dort ist der Umsatz um 54% angestiegen, während bei Militärflugzeugen der Umsatz um lediglich 8% anwuchs.

Hinsichtlich des starken Auftragsbestands, Boeing ist volle acht Jahre beschäftigt um die aktuell bestellten Flieger zu bauen, wäre in meinen Augen ein etwas aggressiverer Ausblick möglich gewesen.

Die Unternehmenslenker sind jedoch für ihre konservativen Prognosen bekannt, und so können wir meiner Ansicht nach schon jetzt die nächste positive Überraschung in drei Monaten erwarten.

Der Kurs der Boeing Aktie ist um 5% angesprungen, nachdem die Aktie seit Jahresbeginn mehr oder weniger seitwärts bis leicht abwärts lief.

Boeing Chart in USD 26.04.2012

Ich würde aufgrund der positiven Entwicklung die Aktie kaufen. Vielleicht bietet sich in den kommenden Tagen die Möglichkeit mit einer ersten kleinen Position bei Boeing zum Zuge zu kommenden, wenn ggf. der verhaltene Ausblick von den Bären aufgegriffen werden sollte.

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Gestern hat Juniper Networks Quartalszahlen veröffentlicht. Der Umsatz fiel um 6,3% auf 1,03 Mrd. USD, erwartet wurde 977 Mio. USD. Der Gewinn lag mit 16 Cents je Aktie um 3 Cents über den Erwartungen.

Juniper befindet sich in der Anlaufphase mit neuen Produkten, daher sind die Kosten stark angestiegen und der Gewinn fällt um 87% niedriger aus als im Quartal vor einem Jahr. Die Anlaufphase nimmt mehr Zeit in Anspruch als gedacht. Daher sind die etwas besser als erwarteten Zahlen nunmehr ein kleiner Trost.

Leider nur ein kleiner Trost, denn der Ausblick des Managements war sehr verhalten. Mit einer Umsatzprognose von 1,03 – 1,06 Mrd. USD liegt man im Bereich der Erwartungen von 1,05 Mrd USD. Die Gewinnprognose hingegen liegt mit 15-17 Cents deutlich unter den durchschnittlichen Erwartungen von 20 Cents je Aktie.

Je länger Juniper braucht, um seine neuen Produkte voll im Markt zu platzieren, desto näher rückt Wettbewerber Cisco mit eigenen Neuentwicklungen auf.

Die positive Überraschung der Zahlen hat die Aktie gestern nach oben katapultiert. Allerdings scheint man sich heute auf die schwache Prognose zu konzentrieren. Ein Großteil des gestrigen Gewinns ist schon wieder abgegeben.

Juniper Networks Chart in USD 26.04.2012

Eine Kleinigkeit noch am Rande: In der Investors relations Abteilung wurden die Quartalszahlen versehentlich eine Stunde vor Börsenschluss bereits online geschaltet, so dass die Aktie einen Schuss nach oben machte. Bei einem Unternehmen mit 10 Mrd. USD Marktkapitalisierung darf das nicht passieren, und wirft ein schlechtes Licht auf Junipers Aktie.

Sie merken es, ich wäre bei Juniper vorsichtig.

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