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Chinas Wirtschaft schwächelt – Kommt bald die Korrektur?

Die Volatilität an den Finanzmärkten steigt wieder an. Die Kursschwankungen werden heftiger. Die übermäßige Unterbewertung der Börsenindizes des vergangenen Jahres ist abgebaut. Jetzt kommt es darauf an, wie sich die Konjunktur insgesamt weiter entwickelt. Diese stellt sich in den USA derzeit recht vielversprechend dar.

Aber: Seitens China gab es in den vergangenen Wochen eine Reihe von schlechten Konjunkturdaten. Insgesamt erwartet China für das laufende Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum um 7,5%. Dies wäre das geringste Wirtschaftswachstum seit 1990! Nun wird befürchtet, dass China das eigene Wachstum abgewürgt hat und wir erneut in eine Krise stürzen.

Wenn China sein Wachstum von 12% auf 7,5% drosselt, dann kommt es natürlich zu einigen Verwerfungen an den Finanzmärkten. Verwerfungen bedeutet in diesem Zusammenhang, dass einigen Unternehmen die Nachfrage weg bricht oder zumindest das Wachstum nicht gehalten werden kann.

Die sinkende Nachfrage haben bereits insbesondere die Rohstoffunternehmen zu spüren bekommen. Die größten Rohstoffkonzerne der Welt, BHP Billiton und Rio Tinto, haben seitens China von einer nachlassenden Nachfrage nach Eisenerz geklagt.

BHP Chart in USD 30.03.2012 Rio Tinto Chart in USD 30.03.2012

Für mich allerdings keine allzu große Überraschung. Schließlich setzt China schon seit zwei Jahren alles daran das eigene Wirtschaftswachstum zu drosseln.

Für BHP Billiton und Rio Tinto ist es offensichtlich auch nicht allzu tragisch. Beide Unternehmen bekräftigten in den Ausbau der Eisenerzproduktion weiter zu investieren. Die Expansionspläne der beiden Rohstoffkonzerne bleiben also unverändert bestehen. Es wurde mal wieder ein wenig „Panik“ in den Markt gerufen, arbeitet aber unverändert weiter.

Wir haben zwar einige schlechte Konjunkturdaten aus China erhalten. Allerdings rechne ich damit, dass die Fiskalpolitik Chinas bei sich weiter verschlechternden Konjunkturdaten unterstützend eingreifen wird.

Gerüchten zufolge soll China aufgrund der schwachen Konjunkturdaten vielleicht schon an diesem Wochenende die Zinsen lockern. Dies würde den Befürchtungen des Abwürgens der Wirtschaft erst einmal ein Gegengewicht liefern und die Aktienmärkte anheizen. Es ist jedoch nichts weiter als ein Gerücht!

Fakt ist allerdings, dass die Chinesen in den vergangenen Jahren bewiesen haben, dass sie die Regeln der Marktwirtschaft beherrschen. Ich zweifle auch diesmal nicht daran, dass sie eine sanfte Verlangsamung der Konjunktur erzielen werden.

Von einem Ende der Hausse kann m. M. n. daher noch nicht gesprochen werden. Allerdings ist es zu Beginn des zweiten Quartals durchaus möglich, dass uns eine Konsolidierungsphase erwartet.

„Jetzt kommt die Korrektur“, lese ich immer wieder. An diese Erwartung wird auch ein Korrekturziel gesetzt: DAX 6.600 Punkte.

Vielleicht erhalten wir in den kommenden Tagen tatsächlich noch günstigere Kurse. Vielleicht behalten die Charttechniker Recht. Ich weiß es nicht. Eines weiß ich jedoch: China wächst, Europa bekommt seine Schulden langsam in den Griff und die USA erleben einen Aufschwung.

Und: Die jetzige Situation an den Finanzmärkten ist eine andere als im Jahr 2011, als bei den ersten kleinen Anzeichen von Marktschwäche immer neue Verkäufe folgten. Wer am schnellsten verkaufte, machte am wenigsten Verlust. Dies gilt 2012 nicht mehr. Heute gilt: Wer nicht voll investiert ist, der macht weniger Gewinn als der Markt!

Aktuell wird jede Korrektur, egal wie sie auch ausfallen mag, zum Kaufen genutzt. Es gibt genügend Marktteilnehmer, die auf günstigere Kurse warten, um einzusteigen.

Bei all den positiven Argumenten ist es jedoch meiner  Meinung  nach jederzeit durchaus möglich, dass wir eine Korrektur bekommen. Dies schon allein aufgrund der seit Jahresbeginn aufgelaufenen Kursgewinne. Zudem kann ein überraschendes Ereignis die Panik des vergangenen Jahres erneut in die Erinnerung der Anleger rufen.

Ihnen bleibt also nichts anderes übrig, als am Ball zu bleiben!

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