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Börse steigt unaufhörlich – wie geht es weiter?

Wenn Sie sich an den Börsencrash der Jahre 2007 und 2008 erinnern, dann ist das Schlimmste dieser Zeit der Überraschungseffekt. Erst kürzlich wurden Protokolle der US-Notenbanksitzungen veröffentlicht, aus denen hervorging, dass Bernanke und seine Kollegen das heraufziehende Unheil nicht im Geringsten erahnt hatten. Sie waren davon überzeugt, dass die Märkte einen Immobiliencrash auffangen könnten.

In der Finanzwelt galt die Staatspleite Griechenlands von Anfang an als unausweichlich. Wäre Griechenland allerdings vor zwei Jahren Pleite gegangen, dann hätte dies auch in Europa zu Verwerfungen auf den Finanzmärkten geführt. Sollte Griechenland heute Pleite gehen, dann würde das sicherlich auch Schockwellen durch das Finanzsystem senden. Die Schockwellen sollten jedoch schnell aufgefangen werden.

Die zwei Jahre Hinhaltetaktik haben dazu geführt, dass sich die Investoren wie Spekulanten auf einen Zahlungsausfall Griechenlands vorbereiten konnten. Geld ist vorhanden und inzwischen sollten unsere europäischen Politiker wissen, an welchen Stellen finanzielle Hilfen erforderlich sein werden.

Vor diesem Hintergrund sollte die Zahlung der nächsten Tranche an Griechenland inzwischen in meinen Augen nicht mehr positiv aufgenommen werden. Wenn sich die Griechen nicht an Abmachungen halten, dann wäre die nächste Hilfszahlung ein Signal für die Finanzwelt, dass Europa erpressbar ist und um jeden Preis Griechenland bei der Stange halten muss, selbst wenn Griechenland nicht kooperiert.

Bleibt aus heutiger Sicht für die Abstimmung am Montag ein erneuter Kompromiss, der nur Teilauszahlungen genehmigt. Es wäre wieder einmal das Verschieben der endgültigen Entscheidung.

Wieder einmal ist es der Unterschied zwischen den USA und Europa, der hier sichtbar wird. Die Amerikaner ziehen eine schnelle Lösung vor, auch wenn sie ungerecht ist, um anschließend wieder frei wirtschaften zu können. Die Europäer verbringen hingegen Jahre damit, einen fairen Weg zu finden.

Ich möchte nicht den einen oder anderen Weg als besser herausstellen. Sie müssen nur sowohl diese Vorgehensweise als auch die unterschiedlichen Betrachtungsweisen hüben und drüben kennen, um die jeweiligen Reaktionen an den Finanzmärkten zu verstehen.

Wie geht es nun weiter? Eine wie auch immer aussehende Einigung für Griechenland, auch gerade wenn sie positiv ausfällt, könnte zu einer Abschwächung der letzten Euphorie an den Finanzmärkten führen.

Derzeit sollte man eher auf Cash setzten, dass im Falle eines kurzfristigen Ausverkaufs eingesetzt werden könnte. Es ist nur selten ein Fehler auf einem Hoch auszusteigen und erst einmal abzuwarten.

Wenn es dennoch weiter hoch geht?…die nächste Chance kommt bestimmt!

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